Was bringt die Menschen dazu, andere nieder zumachen? Sie zu erniedrigen und zu mobben? Es ist dieses Gefühl der Überlegenheit, das man empfindet, wenn man wieder einmal feststellen kann, dass es jemanden gibt, der es einfach noch schlimmer getroffen hat. Dessen Nase größer und krummer ist, dessen Figur einfach viel schlimmer als die eigene ist, dessen Noten schlechter als die eigenen sind. Mich plagt jedoch nachdem ich dieses Höhengefühl erlebt habe immer ein Schuldgefühl. Ich möchte nicht, dass ein Mädchen gemobbt wird, das einmal zu meinen besten Freundinnen gehört hat. Aber da ist diese Wunde an meinem Herz, die auch durch dieses Mädchen entstanden ist. Dass sie von anderen gemobbt wird, gibt dem Rachsüchtigen Teil von mir die Chance, sich zu entfalten. Wenn ich schon verletzt wurde, dann jetzt aber auch richtig über sie herziehen.
Und trotzdem weiß ich, dass das falsch ist, was ich tue. Ich sollte sie verteidigen oder wenigstens die Klappe halten. Stattdessen gieße ich noch mehr Öl ins Feuer, stichel die anderen zu neuen Beleidigungen an und lache mit, wenn sie wieder einmal erniedrigt wurde.
Ich denke, das ist eins der Dinge, die mich heute Nacht haben schlaflos daliegen lassen. Meine Gedanken rauben mir zu oft den Schlaf, das ist nicht gesund. Ich fühle mich auch immer noch schuldig, weil ich im Krankenhaus so ausgerastet bin. Auch das hat mich heute nacht beschäftigt. Und immer das Gefühl, zu wenig gelernt zu haben, faul gewesen zu sein. All das strte heute nacht erheblich meinen Schlaf.
Und als ich dann endlich eingeschlafen war, klingelte auch schon der Wecker, ich musste noch die Brotzeit vorbereiten, ich war gestern Abend einfach zu faul.
Nach meinem Höhenflug der Gewichtszunahme bekomme ich nun regelrechte Panikattacken, aber ich weiß, dass da wieder vorbei geht. Gott sei Dank.

•Bei seinem Tun und Lassen sollte es dem Menschen auf Billigung und nicht auf Beifall ankommen.•